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Montag, 30. August 2021

Der gute Ton 30.8.2021: Schafe auf der Insel

Zu Gast im Studio ist URSULA KÖNIGER, Betriebsleiterin WUK bio.pflanzen. Dort kommen die Schafe her, die zurzeit auf der Donauinsel weiden. "Die Beweidung von Kulturflächen mit Krainer Steinschafen schafft erweiterte Lebensräume für Insekten, Vögel und Amphibien und vergrößert die Artenvielfalt," steht auf https://www.wuk.at/soziale-landwirtschaft/bioschafe/. Und: "Genug vom Rasen mähen? WUK bio.schafe kommen zu Ihnen nach Hause."
 
Moderation: Lissie Rettenwander

Musik: Lissie Rettenwander / Aufnahme: Gustavo Petek

Ton: Hans Groiss 

Foto: WUK

Dienstag, 3. August 2021

Der gute Ton 2.8.2021 Singen Beten Gedenken



Die Lehrveranstaltung Musikwissenschaft und Rundfunk mit Studierenden der KFU und der KUG Graz, wie alljährlich geleitet von Irene Suchy, im Sommersemester hat trotz der Corona-Hürden nach langen Zoom-Sitzungen auch ganz normales Radio produziert.

Was mussten für Hürden überwunden werden!:

Rasenmäher in Outdoor-Befragungen oder Störgeräusche bei Telefon- und Zoom-Interviews oder die Stimme hinter der Maske !

Was wurde alles vermisst: der Volksgesang in der Kirche oder das Live-Konzert mit Applaus und den Stimmen des Publikums.

Trotzdem:

3 Beiträge entstanden aus bereits wissenschaftlich bearbeiteten Themen, recherchiert, präsentiert und produziert im ORF Funkhaus von Chan-Dae Choi, Stefanie Liang und Markus Garber.

 

„Opern gegen das Vergessen“ – Nonos Intolleranza 1960 und Weinbergs Die Passagierin

Musik dient zur Unterhaltung, auch, aber: Musik kann noch mehr bewirken. Zum Beispiel wachrütteln, auf etwas aufmerksam machen oder lang gehegtes Schweigen durchbrechen. Den beiden Komponisten Luigi Nono und Mieczysław Weinberg ist all dies in ihren musiktheatralen Werken gelungen.

Nonos politisches Engagement und Weinbergs persönliche Betroffenheit von Kriegsgeschehnissen resultierten in Opern mit einer starken Botschaft gegen das Vergessen. Einem Vergessen von vergangenen Verbrechen und der damit einhergehenden Intoleranz, die die Menschen distanzierte und manche Menschen gar nicht mehr Mensch sein ließ. Zwei Opern, die jeweils eine eigene Geschichte erzählen und nichtsdestotrotz Gemeinsamkeiten aufweisen.

Sie berühren. Regen zum Nachdenken an. Zudem weisen sie darauf hin, dass Vergangenes nicht zwangsläufig in der Vergangenheit bleiben muss.

 

Singen in der methodistischen Kirche

Die Evangelisch-methodistische Kirche feiert im Jahr 2021 das Jubiläum „150 Jahre Evangelisch-methodistische Kirche in Österreich“ und gehört in Österreich zu den kleinsten evangelischen Kirchen. Die historischen Wurzeln reichen zurück in das 18. Jahrhundert und können auf die Reformatoren John und Charles Wesley zurückgeführt werden. Zu dieser Zeit haben sich v.a. in angelsächsischen Raum zahlreiche Menschen von den christlichen Kirchen abgewandt, da die Aufklärung mit ihrer Betonung der Freiheit eine anziehende Alternative geboten hat. In England ist diese Herausforderung besonders groß gewesen, da die Entwicklung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weiter fortgeschritten gewesen ist. John Wesley gilt zusammen mit seinem Bruder Charles Wesley als Begründer der methodistischen Bewegung. John Wesley hat sich v.a. an die sozial schwache Arbeiterbevölkerung zugewandt und sich für die Beseitigung sozialer Missstände eingesetzt. Charles Wesley hat überwiegend geistliche Lieder komponiert, die für die Erneuerungsbewegung von zentraler Bedeutung gewesen sind und bis heute noch über konfessionelle Grenzen hinweg gepflegt werden – hier bspw. Hark! the Herald Angels sing. Heute gehören den methodistischen Kirchen weltweit 80 Millionen Menschen an.

 

Die Wiener Hofmusikkapelle – Struktur,  Institution, Funktion

Ein Gespräch mit dem Generalsekretär der österreichischen Bischofskonferenz und Rektor der Wiener Burgkapelle DDr. Peter Schipka.

Die Hofmusikkapelle kann auf eine lange und gelungene Geschichte zurückblicken, sie ist 1498 unter dem Kaiser Maximilian I. gegründet. Zu den ursprünglichen Aufgaben dieser Einrichtungen zählte von Beginn an die musikalische Begleitung von kirchlichen Messen und die Repräsentation des Wiener kaiserlichen Hofes. Im 16. Jahrhundert erweiterte sich ihr Aufgabenbereich, sodass das Aufführen von Opern an sogenannten Galatagen, dazu zählten der Namenstag des Kaisers und der Kaiserin, sowie auch deren Geburtstag Pflicht wurde.

1918 kam es zum Zerfall der Monarchie, der auch beinahe das Ende der Wiener Hofmusikkapelle bedeutete. Doch durch den Einsatz des damaligen Rektors der Burgkapelle Josef Schnitt und einigen wohlhabenden Wiener Bürgern, konnte die Wiener Hofmusikkapelle gerettet werden. Deren weiteres Bestehen in Europa einzigartig ist, da es alle anderen bedeutenden Hofkapellen heute nicht mehr gibt.

Doch stellt sich nun die Frage, welche Funktionen die Hofmusikkapelle in Wien 100 Jahre nach dem Zusammenbruch der österreichischen Monarchie übernimmt und wer nun die Leitung dieser Einrichtung übernommen hat. Ist es der Bundespräsident, oder der Bundeskanzler. Wer verantwortet die musikalische Gestaltung, welche Struktur einer Hofmusikkapelle im 21. Jahrhundert ist adäquat?