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Montag, 8. Februar 2021

Der gute Ton 15.2.2021: Hören - Hinhören und Einfühlen

In der heutigen Ausgabe von campus radio / Der gute Ton geben ein Student und eine Studentin der Karl Franzens Universität Graz aus der Lehrveranstaltung Musikwissenschaft und Radio Einblicke in einen Bereich ihrer wissenschaftlichen Arbeit:

Von Gamelan-und Sho-Klängen bei Benjamin Britten bis zu verschiedenen Klanglandschaften in einer Komposition reichen die untersuchten Einflüsse.

Dabei spielt die Akzeptanz, die der Musik entgegen gebracht wird, eine entscheidende Rolle, die das Hören erweitern kann. Hinhören, die neuen oder gar alltäglichen Klänge in einem Stück bewusst wahrnehmen und als einen Teil der Musik akzeptieren, ist das Credo, welches in den zwei Beiträgen zum Ausdruck kommen soll.

Elisabeth Harnik ist eine der Komponistinnen, die das Konzept der Soundscapes umschreibt. Soundscapes, ein in den 1960er Jahren entstandener und von dem Klangforscher Murray Schafer geprägter Begriff, der die akustische Umgebung.

Soundscape, also Klanglandschaft und Klanglandschaften, können natürlich verschiedene sein. Es können komponierte Klanglandschaften sein, es kann sich auch auf das beziehen, was wir in unserem Alltag hören, also die Klangumwelt. Sowohl der Ort als auch die Aufmerksamkeit, die wir dem Klang schenken, bestimmen die Klanglandschaft.

Exotismus – was ist Exotismus ? Musikschaffende Europas nehmen Elemente außereuropäischer Musiken auf. Ein Begriff, der den Vorwurf der Imitation und des Kopierens in sich trägt.

Dieser abschätzige Vorwurf, auch Eklektizismus genannt, wird im lange Zeit vielfach zitierten Musiklexikon »Musik in Geschichte und Gegenwart« getätigt; und zwar in Bezug auf Benjamin Brittens Ballett The Prince of the Pagodas.

Ein Vorwurf des Eklektizismus, der sich darauf reduziert, dass es illegitim sei, Inspiration aus anderen Kulturen zu übernehmen, wäre verkürzt. Es geht in Brittens Werk nicht um eine wahllose Zusammenstellung von Materialien, die sich außereuropäischer Musik verdanken, sondern es geht um Anklänge und sozusagen die Rezeption von Hörerfahrung, die Britten bei seinen zahlreichen Konzertreisen gemacht hat.