hier geht's zum Livestream:

Montag, 29. Juli 2024

Der gute Ton 29.07.2024: Macht Musik sexy? – Wie Musik die Partnerwahl beeinflusst und Gesang die Nachkommensrate steigert.


Ergebnis eines Jahrgangsprojektes im MA-Lehrgang für Musikvermittlung der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz, betreut durch Hans Georg Nicklaus.

Musik hat Einfluss auf unsere Emotionen. Aber wie weit geht dieser Einfluss? Kann Musik einen Menschen attraktiver machen? Kann Musik bei der Partnerwahl helfen? Manche meinen, die ‚gemeinsame Musik‘, also den gleichen Musikgeschmack zu teilen, verbindet emotional so sehr, dass Vertrauen und Zuneigung entstehen können. Zudem steigere Stimme und Virtuosität den Sex-Appeal.

Fünf Studierende der ABPU in Linz begeben sich auf die Suche und finden wissenschaftliche Antworten durch die Musikpsychologin Manuela Marin, sexy Zugänge der Sexualberaterin Janina Vivianne, verliebte Anekdoten der Musikpädagogen Kristin und Paul Stejskal, aber auch tierische Beziehungstipps vom Musiktherapeuten Wolfgang Bossinger.

Wie es ein Handyverkäufer in die Herzen vieler Frauen schafft, die Liebe zum Star zum Verhängnis wird, und dass der Mann mit der Gitarre immer einen Vorteil hat, schildert dieser „gute Ton“, der auch „Musik macht sexy!“ heißen könnte.

Neben Erfahrungsberichten von Betroffenen und Therapeuten gibt die Musikpsychologin Manuela Marin Einblick in verblüffende Forschungsergebnisse: bei Frauen führe Musik zur Wahrnehmung einer erhöhten Attraktivität von männlichen Gesichtern und zu einer erhöhten Bereitschaft für ein Date. Interessanterweise lässt sich dieser Effekt umgekehrt bei Männern nicht nachweisen!

Technik: Harald Landgraf

Gestaltung: Claudia Brandenburger, Nadja Celoud, Nicole Heibl, Ingrid Hosek und Günther Zerbes

Montag, 3. Juni 2024

Der gute Ton 03.06.2024: Ein Blick hinter die Kulissen der Klingenden Zeitgeschichte


Zum 85. Jahrestag des Anschlusses Österreichs an Hitlerdeutschland eröffnete die mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien am 07.11.2023 ihre Ausstellung “Klingende Zeitgeschichten in Objekten”. Thema ist die kritische Aufarbeitung der eigenen Geschichte während des Austrofaschismus, Nationalsozialismus und der Zeit danach. Gesprächsgast und Projektleiter der Ausstellung, Assoz. Prof. Dr. Fritz Trümpi erläutert u.a. die Bedeutung (musik-)zeitgeschichtlicher Forschung an der mdw, die Entstehung der Ausstellung und gibt Einblick in interessante Details der Universitätsgeschichte. 

Gast: Assoz. Prof. Dr. Fritz Trümpi Tonmeister und Moderation: Johannes Hartinger

Freitag, 3. Mai 2024

Der gute Ton 06.05.2024: Musikunterricht 2.0 - Wie Smartphones den Musikunterricht erweitern können

Smartphones sind aus der Lebensrealität der Schüler*innen nicht mehr wegzudenken. Während die einen sich um ein Regelwerk bemühen, das den Umgang in Schulen möglichst einschränken soll, befasst sich Markus Haider, Externer Lehrbeauftragter an der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst, mit Möglichkeiten, wie sie sich im Musikunterricht einsetzen lassen. Von Lernhilfen und -spielen bis zu hochprofessionellen Musikproduktionssoftwares, die Bandbreite ist groß. Aber was genau kann ein Smartphone im Musikunterricht? Wo sind die Grenzen? Und wie wirken sich Handyverbote an Schulen auf den digitalen Unterricht aus? Über diese und viele weitere Fragen werden hier in der Sendung gesprochen werden.

Eine Sendung von und mit:

  • Markus Haider
  • Jakob Neumüller
  • Maximilian Fugger

Donnerstag, 11. April 2024

Der gute Ton 15.04.2024: „Mensa Talk - ein Einblick in die Welt der Musikpädagog*Innen“

Seit über 20 Jahren gibt es auf der mdw, der Universität für Musik und Darstellende Kunst, auch die Möglichkeit Musikpädagogik im Bereich der Popularmusik zu studieren. Das Angebot an Studien ist vielfältig: ME, IME, IGP, MTH, MBP. Doch was heißen diese ganzen Abkürzungen überhaupt und was kann man sich unter Musikpädagogik eigentlich vorstellen? Mit diesen und weitere Fragen werden wir uns in der kommenden Sendung des guten Tons beschäftigen. Mit verschiedenen Interviewgäst*Innen tasten wir uns langsam an das Thema heran, erkennen Problemstellungen und diskutieren über mögliche Ansätze zur Lösung dieser.

Eine Sendung von und mit:

  • Philipp Sageder
  • Victoria Ettl
  • Nayika Ann-Kristin Shanker
  • Bamlak Werner
  • Valentin Lindner

Freitag, 12. Januar 2024

Der gute Ton 13.01.2024: Diplomprüfungssendung Jakob Kainz - Felix Kramer und Max Wintersperger zu Gast

 


Felix Kramer und Maximilian Wintersperger sind bei Jakob Kainz zu Gast und sprechen über Inspirationsquellen, Musikproduktion und Live-Auftritte. Zwischendurch spielen sie mit Akustikgitarre und Melodika Lieder aus dem Repertoire.

Die Sendung findet ausnahmsweise an einem Samstag vormittag statt und ist live auf Ö1 Campus ab 11:00 Uhr.

45 Minuten voller persönlicher Einblicke, Ansichten und Musik ausschließlich aus Österreich.

Auf https://www.felixkramer.at/tour sind die nächsten Auftritte von Felix Kramer und Band zu finden.

Freitag, 17. November 2023

Der gute Ton 20.11.2023: Eine Einheit in Medienkomposition

Wie sieht die Lehre der Medienkomposition in der Praxis aus? Und wie das Studieren?

Die Klasse von Jorge Sánchez-Chiong der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien legt ihren Schwerpunkt auf neue, experiementielle Medien und deren Komposition. Doina Cezara Procopciuc und Dominik Förtsch, beide KomponistInnen und Studierende in ebendieser Klasse, beehren uns heute gemeinsam mit ihrem Professor für einen Einblick in die Athmosphäre des Kompositionspraktikums.
Musik wird es geben ... und die Auseinandersetzung mit dem kunsthandwerklichen Prozess.
 
Gestaltung: Stefan Raschbacher

Freitag, 20. Oktober 2023

Der gute Ton 23.10.2023: Klangkulissen


Wie klingt ein Wald, der von Licht durchbrochen wird? Wer kann sich Musik inmitten von Baustellenlärm vorstellen? Und welchen Einfluss hat Filmmusik auf unsere Einstellung zum Film. 

Mithilfe von Klangkulissen können die unterschiedlichsten Bilder gemalt werden. Von Musik über Naturgeräusche bis hin zur menschlichen Stimme kann alles genutzt werden, um eine Szene zu gestalten

Über den Zusammenhang von Musik und Bildern spricht Komponist und Student des Lehrgangs für elektroakustische und experimentelle Musik Finnian Treherne mit Tonmeisterstudent und Moderator Maximilian Fugger.


Gast: Finnian Treherne
Gestaltung & Tonmeister: Maximilian Fugger
 

Freitag, 22. September 2023

Der gute Ton 25.9.2023: Ein Musikspaziergang durch Graz

Ergebnis einer Lehrveranstaltung der KFU von Irene Suchy  in Graz

Begleiten Sie uns zu einem musikalischen Streifzug durch das (musik)historische Graz zu den Wohn- und Wirkungsstätten der Künstler:innen Marie Pachler, Anselm Hüttenbrenner und Marie Soldat-Röger.

Musikalischer Radiorundgang durch Graz – Google My Maps

Franz Schubert Grätzer Galopp - dieses Stück wie auch die 12 Grätzer Walzer (D 924) stehen in engem Zusammenhang mit Schuberts einzigem Besuch in Graz im September 1827. Schubert folgte der Einladung der Pianistin, Komponistin und Salonnière Marie Pachler-Koschak nach Graz zu kommen.

Franz Schubert war einer von den zahlreichen Gästen und Persönlichkeiten des Kulturlebens, die sich im Pachlerschen Haus in der Grazer Herrengasse mit der heutigen Hausnummer 28 einfanden.

Marie Koschak wurde 1794 in Graz, damals Grätz, geboren und galt als musikalisches Wunderkind, besonders durch ihr Klavierspiel.

Wir befinden uns heute auf Musikerkundung in Graz, und folgen den Spuren von Marie Pachler, Marie Soldat- Roeger und jetzt Anselm Hüttenbrenner.

Anselm Hüttenbrenner war der bedeutendste Komponist und Musikkritiker der Steiermark im 19. Jahrhundert, ein regelmäßiger Gast im Salon Pachler und sicher auch zugegen, als Schubert 1827 in Graz war, denn die beiden waren seit der gemeinsamen Studienzeit in Wien bei Antonio Salieri eng befreundet und Hüttenbrenner sogar einer der wenigen Dutz-Freude Schuberts.

Aus der Erinnerung des heutigen Graz ist Hüttenbrenner verschwunden, obwohl er zu Lebzeiten eine berühmte Grazer Persönlichkeit war, die Leitung des Grazer Musikvereins von 1824-1839 inne hatte und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt war, wie die zahlreichen Ehrenmitgliedschaften bezeugen.

Geboren 1794 in Graz, ist Anselm Hüttenbrenner schon früh als begabter Pianist in Erscheinung getreten. Im Alter von 20 Jahren ging er ursprünglich für ein Jusstudium nach Wien, wurde aber auch für Kompositionsstudien an Antonio Salieri vermittelt. 

Geht man vom Salon Pachler die Herrengasse einige Schritte hinauf, kommt man zu einer der Wirkungsstätten Anselm Hüttenbrenners: das Grazer Landhaus. Bereits im 16. Jahrhundert erbaut, tagt heute in der barocken Landstube der steirische Landtag. Zu Hüttenbrenners Zeit als Musikdirektor, in den 1820er und 30er Jahren, fanden hier, im Rittersaal, meist die Vereinskonzerte mit den Schülern statt.

Sein Heimweg nach einem dieser Konzerte führte ihn dann in einem 20 minütigen Spaziergang über den Hauptplatz, durch die Sporgasse und das Paulustor hinauf in die Vorstadt nach Geidorf und in die untere Geydorfstraße. Vorbei an Feldern und Gärten wie dem Meerscheingarten gelangte er bald zum Gülthof Rosenegg, wo Hüttenbrenner seit 1821 mit seiner Familie lebte. Das Gebäude in der Heinrichstraße 43, in unmittelbarer Nähe zur Universität, hat sich erhalten.

Betritt man den Hof, rückt der Lärm der vielbefahrenen Straße ein wenig in den Hintergrund und der Blick fällt gleich auf den ebenso erhaltenen frühbarocken Stiegenaufgang und die Säulenarkarde mit den Rundbögen. Hier dürfte auch Schubert während des Graz-Aufenthalts Gast gewesen sein und die Familie seines Freundes besucht haben.

1825 hat Hüttenbrenner hier sein erstes Requiem in c-Moll komponiert. Es wurde mehrmals aufgeführt: zum Gedenken an Salieri, Beethoven und Kaiser Franz I. in der Grazer Barmherzigenkirche und auch in Wien am 23. Dezember 1828 für Schubert.

Die Spuren des steirischen Komponisten Anselm Hüttenbrenner sind auch an weiteren Orten in Graz zu finden. So hat die Familie im Jahr 1839 ein Haus mit Garten in der mittleren Laimburggasse, heute die Laimburggasse 8 bezogen, wo sie bis 1852 lebte. Eine Erinnerungstafel fehlt aber.

Knapp 30 Jahre nach dem Tod der einflussreichen Saloniere Marie Pachler-Koschak spielt der Salon als Schnittstelle zwischen privatem und öffentlichem Bereich immer noch eine wichtige Rolle. Clara Schumann schreibt in ihrem Tagebuch über eine Gegebenheit im Salon der Familie Levi:

„Abends Fräulein Soldat bei Levi´s, sie spielte mir, mit Julie von Asten begleitet, Mendelssohns Violin-Concert, den ersten Satz vortrefflich vor. Sie hat glaube ich eine Zukunft; daß sie aus der Joachim´schen Schule ist, hört man gleich.“

Nicht aber um die wohlbekannte Clara Schumann soll es heute gehen, sondern um die berühmte Geigenvirtuosin Marie Soldat-Röger. Weil das Stirnrunzeln unserer geschätzten Hörer*innen durch das Radio hörbar war, darf ich Sie beruhigen: Marie Soldat-Röger ist zwar heute aus dem Gedächtnis verschwunden, war aber zu Lebzeiten in den obersten Kreisen der Musikszene unterwegs.

Sie studierte in Berlin bei Joseph Joachim – der ihr sogar seine Lieblingsgeige zur Verfügung stellte. Ihre Zulassungsprüfung in Joachims Klasse absolvierte sie mit niemandem geringeren als Johannes Brahms am Klavier. Soldat-Röger und Brahms lernten sich in Pörtschach kennen, wo sie für die Kurgäste spielte und so nach dem Tod ihres Vaters ihre Familie ernährte. Nach ihrem Studium bei Joseph Joachim trat sie auf internationalen Konzertbühnen als Solistin und mit ihrem Streichquartett auf.

Ihr Weg zur Geige war ein ungewöhnlicher. Sie selbst schreibt rückblickend in ihrem Tagebuch darüber: „In meinem 9. Lebensjahr mußte ich anfangen das Geigenspiel zu lernen, durchaus nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Wunsch meines Vaters, dessen Freund mein künftiger Geigenlehrer war und welcher wünschte, ein talentiertes Mädchen zu unterrichten. Mein Vater ließ mich also vorführen und ich freute mich riesig darauf, da ich dachte, daß man längst nicht so viel üben müsse als am Clavier.“

Bereits mit 11 Jahren trat sie im Steiermärkischen Musikverein mit der Fantasie-Caprice von Henri Vieuxtemps auf. Nach ihrem Studium in Berlin heiratete sie Wilhelm Röger und verlegte ihren Wohnsitz nach Wien. Weder die Geburt ihres Sohnes noch die Trennung von ihrem Mann hinderte Marie Soldat-Röger an ihrer Tätigkeiten als Solistin, die sie mit Unterstützung ihrer Mutter fortsetze.

Soldat-Röger legte den Grundstein ihrer musikalischen Laufbahn in Graz, ging damit in die Welt hinaus und kehrte am Ende ihres Lebens wieder zurück. 1939 wurde ihr der Professorentitel der Grazer Gesellschaft der Musikfreunde verliehen und 1952 der des Staates Österreich. Soldat-Röger starb 1955 in Graz.

Wie Marie Pachler und Anselm Hüttenbrenner prägte Marie Soldat-Röger das Grazer Kulturleben maßgeblich. Heute erinnern aber nur mehr wenige Orte in der Stadt daran. Diese Orte stehen auf einer Karte gesammelt im Onlinetext des Campusradios für ihren nächsten Spaziergang bereit.

Diese Sendung aus der Serie Der gute Ton entstand im Rahmen der Lehrveranstaltung Musikwissenschaft und Rundfunk von Irene Suchy an der Karl-Franzens-Universität Graz. Gestaltung: Ulrike Fischer, Jakob Leitner und Juliane Oberegger.