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Donnerstag, 17. August 2017

Der gute Ton 04.09.2017 Musikwissenschaft in Graz, Folge 2 : Britten in Japan, Atom im Pop


Fünf junge Musikwissenschafterinnen und Musikwissenschafter, fünf verschiedene Themen, vier verschiedene Länder und der zweite Teil der Radiosendung. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Musikwissenschaft und Radio“ erarbeitete Doktorin Irene Suchy mit Studierenden des Instituts für Musikwissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz facettenreiche Beiträge:
Die musikwissenschaftliche Radioreise dieser Folge bewegt sich diesseits und jenseits des Atlantik – in den USA und Japan.  


Johanna Trummers Erkundung „Die aufgehende Sonne im Gepäck“ zeichnet Benjamin Brittens Faszination vom Noh-Theater nach.
Im Jahr 1964 wird die Kirchenparabel ‚Curlew River‘ von Benjamin Britten uraufgeführt. Der an außereuropäischen Musikkulturen interessierte Komponist hat darin Eindrücke einer Konzertreise verarbeitet. In Japan erlebt er 1956 traditionelles Noh und ist von der Handlung, den bühnenbildnerischen Elementen, den Instrumenten und den musikalischen Strukturen so fasziniert, dass er beschließt, das Sujet selbst zu vertonen. Auch der Gregorianische Choral ist als musikalische Brücke zwischen Ost und West in das Werk eingeflossen. Die in Graz lehrenden Musikwissenschafter Christian Utz und Peter Revers erzählen im Interview, welche Spuren japanischer Traditionen in Brittens ‚Curlew River‘ zu finden sind und die Japanisch-Lehrerin Kaori Sohar berichtet von ihren eigenen Erfahrungen mit dem Noh-Theater.


Brisante politische Bezüge spielen auch eine Rolle im Beitrag von Markus Schauermann
„Atomic Cocktail. Popmusik und Atombombe“ .
Die physikalische Wirkung einer Atombombe ist bekannt; aber die kulturelle? Mit dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki 1945 glaubten viele, dem Beginn eines neuen Zeitalters – eines Atomzeitalters – beizuwohnen. Die Nutzung der Kernspaltung als Indikator einer gegenwärtigen Zukunft. Wie sieht aber die Kultur eines solchen Atomzeitalters aus? An Beispielen von kommerziell verbreiteter Musik soll diese Zeit – also die 1940er, -50er und -60er Jahre – angedeutet werden, wo optimistische Befürwortung und pessimistische Kritik nebeneinander existierten wie die Protonen und Elektronen im (nun spaltbaren) Atomkern. 

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